das Mädchen mit dem rosa Ballettröckchen
Auf der Heimfahrt von Wien saß ein gutaussehender junger Mann in meinem Abteil. Er war höchstens fünfundzwanzig, und irgendwie hatte er Charme. Für einen Augenblick vergaß ich mein Alter und dachte darüber nach, wie im Zug eine Romanze mit einem Fremden beginnen könnte. Wie könnte das Gespräch anfangen, was würden sich zwei Fremde sagen?
Es waren letztlich ja nur Gedanken, schöpferische Überlegungen, viellicht, um einmal darüber zu schreiben. Tatsächlich war ich die ganze Fahrt über so vertieft in mein Buch, dass auch gar keine Zeit zum Flirten oder Träumen geblieben wäre.
Beim Aussteigen ging meine Sitznachbarin vor mir - ein blutjunges Ding, wahrscheinlich Studentin im ersten Semester, in engen Jeans mit einem rosa Tüllröckchen darüber, und ich wurde Zeugin eines Telefonates: "Und da war so ein Typ, der im Zug neben mir saß. Er war so süß! Er trug eine ganz enge Jean und einen roten Pulli und las die ganze Zeit englische Berichte über Wirtschaftsthemen. Ich hätte ihn so gern kennengelernt."
Ich mußte lächeln, und wurde mir zum ersten Mal in den letzten zwei Stunden bewusst, dass ich selbst einfach keine achzehn mehr bin. Spontan mußte ich an meine Mutter denken, die so gern "Er war gerade achzehn Jahr..." vor sich hinsang in Momenten wie diesen - wenn eine reifere Frau plötzlich einen Jüngeren attraktiv fand.
Es waren letztlich ja nur Gedanken, schöpferische Überlegungen, viellicht, um einmal darüber zu schreiben. Tatsächlich war ich die ganze Fahrt über so vertieft in mein Buch, dass auch gar keine Zeit zum Flirten oder Träumen geblieben wäre.
Beim Aussteigen ging meine Sitznachbarin vor mir - ein blutjunges Ding, wahrscheinlich Studentin im ersten Semester, in engen Jeans mit einem rosa Tüllröckchen darüber, und ich wurde Zeugin eines Telefonates: "Und da war so ein Typ, der im Zug neben mir saß. Er war so süß! Er trug eine ganz enge Jean und einen roten Pulli und las die ganze Zeit englische Berichte über Wirtschaftsthemen. Ich hätte ihn so gern kennengelernt."
Ich mußte lächeln, und wurde mir zum ersten Mal in den letzten zwei Stunden bewusst, dass ich selbst einfach keine achzehn mehr bin. Spontan mußte ich an meine Mutter denken, die so gern "Er war gerade achzehn Jahr..." vor sich hinsang in Momenten wie diesen - wenn eine reifere Frau plötzlich einen Jüngeren attraktiv fand.
Bramasole - 6. Dez, 22:08