Zitatesammlung
"Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist wie küssen mit dem Kopf"
("Gut gegen Nordwind", Daniel Glattauer)
Ich bin ein Spätzünder, das ist mir klar. Aber besser spät als nie. Und es passt auch so herrlich.
Bramasole - 15. Mai, 19:45
"So sieht das Leben von fast jedermann aus. Man windet sich, man arrangiert sich, man hätschelt seine kleine Feigheit wie ein geliebtes Haustier. Man streichelt es, man erzieht es, man hängt sein Herz daran. C'est la vie. Es gibt die Mutigen, und es gibt die, die sich abfinden. Es ist so viel bequemer, sich abzufinden."
("Ich habe sie geliebt", Anna Gavalda)
Bramasole - 6. Jan, 16:43
"Es ist nämlich das Vorrecht von uns Frauen, unsere Meinung zu jedem beliebigen Zeitpunkt ändern zu können und zu erwarten, dass der Rest der Welt das versteht und sich anschließt." ("Torschluss Panik", Shari Low)
Bramasole - 16. Aug, 19:57
"Maybe you have to let go who you were to become who you will be." (aus: "Sex and the City")
Dann fange ich jetzt mal an loszulassen und mich für ganz neue Perspektiven bereit zu machen.
Bramasole - 15. Apr, 19:27
"Hoffnung ist etwas Schreckliches, sagte sie.
Ja?
Ja, sie lässt einen woanders leben, an einem Ort, den es gar nicht gibt.
Für manche Menschen ist das besser als der Ort, an dem sie leben. Für manche ist es eine Entlastung.
Vom Leben?, sagte Ann. Heißt das leben?
Manche Menschen haben keine Wahl.
Nein, und das ist schlimm für sie.
Hoffnung ist besser als Kummer, sagte er. Oder Verzweiflung.
Hoffnung gehört in dieselbe Schublade wie Verzweiflung.
Hoffnung ist doch nichts Schlechtes, sagte er.
Verzweiflung ist zumindest etwas Wahres."
(aus: "Hochzeitsnacht", Susan Minot)
Bramasole - 14. Mär, 09:46
Passend zur heutigen Wiener Opernballnacht ein Zitat zum Walzer:
"Ein rascher Walzer in einem von tausend Kerzen erleuchteten Saale versetzt ein junges Herz in einen Rausch, der seine Schüchternheit überwältigt, das Bewusstsein seiner Kraft erhöht und ihm den Mut zu lieben gibt." (Henri Stendhal)
Eigentlich viel zu kitschig für meinen Geschmack. Und doch - es weckt Erinnerungen an meine Tanzschulzeit.
Bramasole - 19. Feb, 22:48
Ich bin verrückt nach Liebesbriefen. Schade nur, dass richtige Liebesbriefe eine aussterbende Art sind! Ich meine: mit Tinte auf Papier geschrieben, wochenlang sich auf dem Postweg befindend, Menschen in unerträglicher Entfernung miteinander verbindend.
Moderne Liebesbriefe sind e-Mails, SMS oder Mailboxnachrichten.
Als Unbeteiligter Liebesbriefe zu lesen, kann manchmal aber fast etwas Komisches haben. Oft fühlen sich die Worte schwülstig und gestelzt an.
Deshalb lese ich gerne Liebesbriefe als Teil von Geschichten, die kein Happy End finden: Sehnsuchtsgedanken an die verheiratete Geliebte; Nachrichten, die eine immer währende Hoffnung schüren;
Briefe, die nie ankommen oder zu Missverständnissen führen.
Ich oute mich an dieser Stelle als Fan von Beethovens Brief an
"Die unsterbliche Geliebte" - hier ein Auszug daraus:
"Mein Engel, mein alles, mein Ich. – nur einige Worte heute, und zwar mit Bleystift (mit deinem)
…
warum dieser tiefe Gram, wo die Nothwendigkeit spricht – Kann unsre Liebe anders bestehn als durch Aufopferungen, durch nicht alles verlangen, kannst du es ändern, daß du nicht ganz mein, ich nicht ganz dein bin
…
die Liebe fordert alles und ganz mit Recht, so ist es mir mit dir, dir mit mir – nur vergißt du so leicht, daß ich für mich und für dich leben muß, wären wir ganz vereinigt, du würdest dieses schmerzliche eben so wenig als ich empfinden
…
leben kann ich entweder nur ganz mit dir oder gar nicht… nie eine andre kann mein Herz besizen, nie – nie –
sey ruhig, nur durch Ruhiges beschauen unsres Daseyns können wir unsern Zweck zusammen zu leben erreichen – sey ruhig – liebe mich – heute – gestern – o liebe mich fort
…
ewig dein
ewig mein
ewig unß"
Aus der Sicht einer Schreibenden fällt mir auf, dass nichts so schwer zu schreiben ist wie ein richtig guter Liebesbrief. Oft kann man sich die wirklich schönen Formulierungen nicht spontan ausdenken, man findet sie nur, wenn man wirklich empfindet, genau wie
Yono schreibt: "Sein Ursprung soll im Herzen liegen. Dann kann fast nichts mehr schief gehen..."
Bramasole - 12. Feb, 14:14
"Die Minuten und Stunden vergingen, und irgendwann war ihr Vorrat an Höflichkeitsfloskeln ausgeschöpft. Am liebsten hätte sie zu ihm gesagt: Bleiben wir hier, schweigen wir, gehen wir nie wieder zu dieser Tür hinaus, nie, nie wieder. Doch irgendwann erhob sie sich, begleitete ihn zur Tür und reichte ihm die Hand. Er erfriff sie mit einer natürlichen Geste, ohne sichtliche Emotion. Diese Berührung ihrer Hände, vermutlich kaum kräftiger, kaum länger als der Händedruck zur Begrüßung, war etwas, das sie vereinte und zugleich trennte, zweifellos das erste wahre Zeichen ihrer Zuneigung. Die Sommerferien standen vor der Tür, sowohl für ihn als auch für sie. Sie gingen ohne große Worte auseinander, ohne Hintergedanken und dennoch zärtlich." (Catherine Guillebaud, "Zwei Liebende")
So möchte ich schreiben können. Manchmal, in einigen wenigen Augenblicken, denke ich, dass es mir gelingt.
Wie kann man so viel ausdrücken und so wenig detailliert schreiben? Wir erfahren ninchts von dem Gespräch und dennoch alles.
Was für ein schöner Gegensatz zu der "modernen Literatur" bzw. den in jeder Hinsicht billigen Romanen, die überall angepriesen werden, und in denen ich mich vor lauter direkten Reden frage, wer nun eigentlich spricht!
Bramasole - 4. Feb, 12:59
Heute bei den Gilmore Girls:
"Das Kleid ist ein gutes Zeichen. Alles hat sich von selbst ergeben, weil es so sein soll, es ist in Ordnung. Das Kleid ist richtig, und der Tag auch. Luke ist der Richtige - und der Schnee, vergiß nicht den Schnee! Der Schnee lügt nie."
Mir gefallen Zitate wie diese - völlig unlogisch, doch irgendwie charmant. Die Serie ist voll von derart süßen, witzig-verrückten Dialogen.
Doch warum schreibe ich das auf?
Auch ich habe einmal Schnee als ein Zeichen angenommen - und ich habe mich getäuscht.
Bramasole - 9. Dez, 16:00
Heute lies ich mein Buch von der Zugfahrt zu Ende, und zum Schluß musste ich weinen - obwohl ich die Handlung schon aus dem gleichnamigen Film kenne. Was für eine berührende Geschichte! Der Autor schreibt sehr einfühlsam und mit unglaublich schönen Worten. Ich hoffe, mir gelingt auch einmal so ein vollendetes Werk.
Jedenfalls finde ich es so schön, dass ich - zum ersten Mal - das Bedürfnis habe, aus einem Buch zu zitieren:
"The Notebook" ("Wie ein einziger Tag"), Nicholas Sparks:
"Ich bin nichts Besonderes, gewiß nicht. Ich bin ein gewöhnlicher Mann mit gewöhnlichen Gedanken, und ich habe ein ganz gewöhnliches Leben geführt. Mir wurden keine Denkmäler gesetzt, und mein Name wird bald vergessen sein, doch ich habe jemanden geliebt, mit Herz und Seele, und das war mir immer genug."
Vielleicht sollte öfter schöne Zitate festhalten und eine eigene Kategorie dafür anlegen.
Bramasole - 8. Dez, 16:45