Verzaubert in Paris
"Die Minuten und Stunden vergingen, und irgendwann war ihr Vorrat an Höflichkeitsfloskeln ausgeschöpft. Am liebsten hätte sie zu ihm gesagt: Bleiben wir hier, schweigen wir, gehen wir nie wieder zu dieser Tür hinaus, nie, nie wieder. Doch irgendwann erhob sie sich, begleitete ihn zur Tür und reichte ihm die Hand. Er erfriff sie mit einer natürlichen Geste, ohne sichtliche Emotion. Diese Berührung ihrer Hände, vermutlich kaum kräftiger, kaum länger als der Händedruck zur Begrüßung, war etwas, das sie vereinte und zugleich trennte, zweifellos das erste wahre Zeichen ihrer Zuneigung. Die Sommerferien standen vor der Tür, sowohl für ihn als auch für sie. Sie gingen ohne große Worte auseinander, ohne Hintergedanken und dennoch zärtlich." (Catherine Guillebaud, "Zwei Liebende")
So möchte ich schreiben können. Manchmal, in einigen wenigen Augenblicken, denke ich, dass es mir gelingt.
Wie kann man so viel ausdrücken und so wenig detailliert schreiben? Wir erfahren ninchts von dem Gespräch und dennoch alles.
Was für ein schöner Gegensatz zu der "modernen Literatur" bzw. den in jeder Hinsicht billigen Romanen, die überall angepriesen werden, und in denen ich mich vor lauter direkten Reden frage, wer nun eigentlich spricht!
So möchte ich schreiben können. Manchmal, in einigen wenigen Augenblicken, denke ich, dass es mir gelingt.
Wie kann man so viel ausdrücken und so wenig detailliert schreiben? Wir erfahren ninchts von dem Gespräch und dennoch alles.
Was für ein schöner Gegensatz zu der "modernen Literatur" bzw. den in jeder Hinsicht billigen Romanen, die überall angepriesen werden, und in denen ich mich vor lauter direkten Reden frage, wer nun eigentlich spricht!
Bramasole - 4. Feb, 12:59
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